Die Stadt Krems beschäftigt sich seit 2012 mit der Klimaneutralität. Es besteht eine aktive Bearbeitung durch die Klima- und Energiemodellregionen (KEM). Ebenso wurde eine gemeindeeigene Energieautarkie bis 2030 beschlossen, die nun deutlich früher mit dem neuen Klima- und Umweltmasterplan Krems erreicht wird.
Das Thema Klima betrifft alle und ist eines der wichtigsten Agenden von Bürgermeister Dr. Reinhard Resch: „Die Klimakrise ist angekommen, sei es durch Hitzewellen, Trockenheit und vermehrten Unwettern. Wir müssen jetzt handeln!“
Klima- und Umweltexperte Mag. Peter Molnar berät die Stadt Krems: „Mein Ziel ist es, Krems weiter nach vorne zu bringen. Ich will mit meiner Expertise dazu beitragen, Krems zu einer noch zukunftsfähigeren und lebenswerteren Stadt zu machen.“ Der Klima- und Umweltmasterplan Krems soll in vier Bereichen wirken:
Verwaltung
1. Verwaltungs-/Kompetenzreform
Dazu wird eine eigene „Klimaabteilung“ etabliert, wo alle Agenden des Klimaschutzes bearbeitet werden - wie Klima, Umwelt, Energie und evtl. sanfte Mobilität.
2. Energiemonitoring, Energiebuchhaltung
Das Rathaus und die öffentlichen Gebäude der Stadtbetriebe werden regelmäßig auf Wärme- und Stromverbrauch überprüft, um Einsparungen, technische Umstellungen und Verbrauchsreduktionen zu erreichen.
3. Klimarelevanztool
Alle Stadtsenats- und Gemeinderatsanträge werden auf Klimarelevanz überprüft. Besonders in den Bereichen Energie, Mobilität, Natur- und Bodenverbrauch sowie in Zukunft auch im Bereich Bauen. So ist z.B. die Badearena neu in Krems mit dem klimaaktiv Gold-Standard geplant und ausgeschrieben worden.
Stadtentwicklung
Die Klima- und Energiemodellregion setzt u.a. auf eine ökologische und klimafitte Stadtentwicklung, die die Kremser Plätze „grüner“ gestalten, Anzahl der Bäume erhöhen, Entsiegelungen vornehmen bis hin zu einem belebteren in die Stadt eingebunden Stadtpark. Ein Expert*innen-Team, u.a. von der Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Uni), soll ein Konzept zur Grünraumvernetzung ausarbeiten.
Mobilität
Das Radwegenetz muss von West nach Ost und von Nord nach Süd konzipiert und miteinander verbunden werden (Anbindung Krems-Süd). Der Radverkehr soll bis auf 15 Prozent erhöht werden.
In der Mitterau und in der Altstadt sollen großflächig 30iger Zonen eingeführt werden, Begegnungszonen, Fußgänger- und Radfahrerboulevards, Umgestaltung von Kremser Plätze und Fahrradstraßen sollen „Platz zum Leben“ bieten. Zugverbindungen von Krems - Wien sowie Krems – St. Pölten sollen ausgebaut und verbessert werden. Betriebszeiten der Wachau-Bahn werden überprüft, das Konzept Kremser Stadtbahn soll ebenfalls weiterverfolgt werden. Der Stadtbus Krems soll in den nächsten Jahren ebenfalls elektrisiert werden.
Energie
Derzeit ist die Ausschreibung von weiteren rund 400 kWp PV-Kapazität auf öffentlichen Gebäuden in Krems im Laufen. Damit sollen zumindest rund 2 MWp Strom aus gemeindeeigenen PV-Anlagen kommen. Mittelfristig ist geplant, das Ziel des Landes NÖ mit 1kWp/EW zu erreichen, was insgesamt rund 25 MWp Photovoltaikleistung im Raum Krems bedeutet.
Im Frühjahr 2023 soll das Biomassekraftwerk Krems der EVN in Betrieb gehen. Damit soll ein Großteil der „Fernwärme“ aus dem Gaskraftwerk Theiß für Krems mit heimischer Biomasse ersetzt werden. Das Potenzial für die Nutzung weiterer erneuerbarer Energiequellen in Krems wird genau erhoben. Mittelfristig sollen die Kremser Stadtbetriebe ein ökologischer, regionaler Stromproduzent werden.
Umsetzung „Badearena neu“: Die Badearena neu bringt ab 2025 Krems näher an die Donau und wird nach den höchsten nachhaltigen Standards („klimaaktiv Gold“) errichtet. Aufenthalts- und Entspannungsflächen sowie Gastronomiebereiche nehmen stark zu und die notwendige Energie für die Wärme wird einerseits ökologisiert (PV-Anlage, Wärmepumpe, etc) und fast halbiert, sowie der restliche Stromverbrauch um rund 25 Prozent reduziert. Das erspart der Stadt Krems zum aktuellen Aufwand (!?) Energiekosten von rund 300.000-400.000 EUR pro Jahr.
Foto: Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und Klima -und Umweltexperte Mag. Peter Molnar bei der Präsentation des Klima- und Umweltmasterplan.
© Stadt Krems
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