Seit 2011 ist die Stadt Krems Klima-Energie-Modellregion Krems (KEM Krems). Seither wurden zahlreiche Klimaschutz-Projekte auf den Weg gebracht. Bis 2023 sind weitere Zukunftsprojekte geplant.
„Die Stadt Krems hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 energieautark zu sein. Klimaschutz und schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen sind gefragt, wenn wir unsere Umwelt retten wollen“, sagt Bürgermeister Dr. Reinhard Resch. „Die Stadt Krems nimmt diese Verantwortung sehr ernst und möchte auch Vorbild sein für Wirtschaft und Zivilgesellschaft, ebenfalls nachhaltige Maßnahmen zu setzen“, so der Stadtchef.
Seit 2011 nimmt die Stadt Krems am Projekt Klima-Energie-Modellregion (KEM) teil. Mit Unterstützung des Österreichischen Klimafonds wurde seither eine Reihe von Klimaschutzprojekten auf den Weg gebracht. Die Erstellung einer Energiebuchhaltung zählt ebenso dazu wie die automatische Energieverbrauchserfassung, die Reduzierung des Energieverbrauchs in 34 stadteigenen Gebäuden und Anlagen oder der Einsatz regenerativer Energieträger, z.B. Abluftwärmepumpe in der Badearena und Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen).
Vergangenes Jahr wurde die Weiterführung des Projekts KEM auf weitere drei Jahre genehmigt. Bis 2023 will die Stadt weitere Zukunftsprojekte in Angriff nehmen, etwa in den Bereichen E-Lade-Infrastruktur, Car-Sharing, Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden, grüne Infrastruktur in der Altstadt und die Ausweitung von PV-Anlagen in stadteigenen Gebäuden und Anlagen.
Klimamanifest vom Gemeinderat beschlossen
„Der Gemeinderat hat vergangenes Jahr ein Klimamanifest beschlossen. Daraus ergibt sich für uns der Auftrag und die Verantwortung, zielführende Maßnahmen zu setzen, um die Klimaziele zu erreichen und die Folgen des Klimawandels abzufedern. Dazu sind große Anstrengungen erforderlich“, sind sich die Umweltgemeinderäte StR Albert Kisling und StR Martin Sedelmaier einig.
2019: 63.000 Euro für PV-Anlagen
Ein wichtiges Teilziel auf diesem Weg ist die 100-prozentige Versorgung mit erneuerbarer Energie (bis 2030). Das bedeutet gemäß NÖ Klima- und Energiefahrplan für Krems den Ausbau von 249 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1674 kWp (Stand 2019) auf 890 Anlagen mit einer Leistung von 29.471 kWp bis 2030. Kisling und Sedelmaier verweisen auf die jüngsten kommunalen PV-Projekte in der Umladestation Krems, der Feuerwehrzentrale und Service Center Bauen. Das Gesamtinvestitionsvolumen für diese drei Anlagen betrug rund 63.000 Euro. Rund die Hälfte der Kosten tragen Bund und Land. Diese Anlagen amortisieren sich in weniger als sechs Jahren. Ein wichtiges Instrument ist der Masterplan E-Ladeinfrastruktur, den der Gemeinderat im Sommer 2019 beschlossen hat. Dieses sieht unter anderem den Ausbau von E-Car-Sharing-Projekten und von E-Tankstellen vor. Für heuer ist die Umsetzung an fünf Standorten mit weiteren 20 Stellplätzen geplant. Die Standorte: Ringstraße, Bahnhofplatz, Parkplatz Steiner Donaulände, Park-&-Ride-Anlage Austraße und Sporthalle Krems. Im Zusammenhang mit dem NÖ Klima- und Energiefahrplan wird ein Anteil von 20 Prozent an E-Autos angepeilt. Aktuell liegt der Anteil an Elektro-KFZ unter 1 Prozent.
Krems2030: Künftige Badearena erhält „Energiezentrale“
„Im Stadtentwicklungskonzept krems2030 ist die Wirkungsdimension Umwelt, Energie und städtische Versorgung ein zentraler Pfeiler auf dem Weg zur lebenswertesten Stadt im Donauraum. Dabei rückt das Handlungsfeld Energieeffizienz und Energiequellen in den Mittelpunkt“, erläutert Baudirektor DI Reinhard Weitzer, der gleich den Standard für die künftige Badearena vorgibt. „Als erste Maßnahme haben wir daher die Planung einer Energiezentrale beauftragt. Damit können wir einen möglichst regenerativen Energie-Mix für die Wärme- und Stromversorgung der neuen Sport- und Freizeitanlage schaffen“, so Weitzer. Das ehrgeizige Ziel: „Schon bei der Projektvorbereitung soll Krems Vorreiter in Sachen klimaschonender Energieversorgung sein. Das wird sich auch günstig auf die Betriebskosten auswirken.“
Covid-19-Krise als Chance
Wie wird sich die Coronakrise auf die engagierten Vorhaben der Stadt auswirken? KEM-Manager Christian Braun: „Die aktuelle Situation ist sehr schwierig, sie birgt aber auch Chancen. Öffentliche Investitionen in die regionale Wirtschaft sind jetzt sehr wichtig und notwendig. Unser Auftrag ist, jede Investition auf ökologische, nachhaltige und regionale Kriterien zu prüfen!“
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