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Die süße und bittere Seite der Schokolade.

Die Stadtgemeinde Krems lud im Rahmen der fairen Wochen zum Südwind-Workshop: „Der Schokolade auf der Spur“ in das Piaristengymnasium.


Rund 8,5 kg Schokolade werden pro Kopf in Österreich jedes Jahr vernascht. Doch wie steht es um die Herstellung der bittersüßen Versuchung? In interaktiver Form wurden die Hintergründe dieses beliebten Genussmittels erforscht. Der Südwind-Referent Andreas Müller ging mit den Teilnehmenden wichtigen Fragen auf den Grund: Wo und wie wird Kakao angebaut? Wie schaut eine Rohkakaobohne aus und was ist Kakaobutter? Wie wird daraus Schokolade erzeugt und welche Auswirkungen hat die Schokoladeproduktion auf die Menschen und die Umwelt?


Im Jahr 2001 haben die großen Schokolade-Konzerne versprochen, Kinderarbeit bis 2020 um 70 Prozent zu reduzieren. Laut einer Studie der Universität Chicago aus 2020 müssen alleine in der Elfenbeinküste und Ghana immer noch etwa 1,5 Millionen Kinder unter besonders ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Beide Länder sind zusammen für 60 Prozent der globalen Kakaoproduktion verantwortlich und beliefern auch in Österreich namhafte Marken. Für die Kinder bedeutet das in der Regel, dass sie nicht regelmäßig zur Schule gehen können und ihre Gesundheit gefährdet wird durch den Einsatz von Pestiziden, das Hantieren mit scharfen Werkzeugen oder das Tragen schwerer Lasten. Hinzu kommen auch noch gravierende ökologische Auswirkungen, etwa durch Pestizideinsatz, der Böden, Wasser und die Artenvielfalt gefährdet.


Als Alternative lernten die Kinder über den Fairen Handel. Bei FAIRTRADE geht es um die Gestaltung ökologisch und sozial nachhaltiger sowie transparenter Handels- und Verarbeitungswege. Der Faire Handel setzt auf langfristige Partnerschaften mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und möchte die Menschen hinter dem Produkt sichtbar machen. Südwind empfiehlt beim Einkauf auf FAIRTRADE- und Bio-Zertifikate zu achten, um gerechte Bedingungen für die Arbeiterinnen und Bauern zu sichern und Kinderarbeit auszuschließen. Denn mit diesem kleinen Zeichen kann ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Armut geleistet werden. Wenn Verständnis dafür geschaffen wird, dass für ökologisch und sozial fair produzierte Produkte ein fairer Preis bezahlt werden muss, dann nützt das nicht nur den Produzierenden im Globalen Süden, also beispielsweise in den Anbauländern von Kakao, sondern auch den lokalen Bauern in Niederösterreich.



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